IARA-Hospitant Johannes Laser im Interview

Foto Interview Johannes Laser bei IARA
Foto Interview Johannes Laser bei IARA

Johannes Laser ist Masterstudent der Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke in Deutschland. Gleichzeitig arbeitet er als studentischer Mitarbeiter am Projekt AIDA (Akteurszentrierte Integration Digitaler Assistenzsysteme) der Evangelischen Hochschule Bochum mit. Vorigen Herbst, von 07.11.-11.11.2022 hat er an der FH Kärnten beim Alternsforschungszentrum IARA hospitiert und konnte so unsere Arbeit kennenlernen. Im Interview haben wir ihn nicht nur zu seinen Interessen und Tätigkeiten befragt, sondern auch danach, welche Eindrücke und Ideen er von seiner Woche am IARA mitnimmt.  

Ausschnitt aus dem Interview

Was nimmst Du für Dich persönlich von Deiner Hospitation am IARA mit?

Eindrücke Projekte
Transdisziplinarität
Kollegialer Austausch

Erstmal eine ganze Menge Eindrücke in viele spannende Projekte, die hier am IARA stattfinden. Ja, ich habe auch sehr viele Eindrücke über die transdisziplinare Zusammenarbeit bekommen, weil hier sehr viele Disziplinen miteinander zusammenarbeiten, was ich bisher in dem Umfang aus Projekten noch gar nicht so kannte, obwohl wir natürlich auch immer versuchen, verschiedene Perspektiven einzunehmen, verschiedene Disziplinen zu berücksichtigen. Das war schon sehr beeindruckend, und – ich hab einige spannende Eindrücke auch bekommen, die ich vielleicht für meine Masterarbeit verwenden kann, die ich auch in unser Projekt AIDA mit einfließen lassen kann. Und auch Eindrücke vielleicht für meine spätere, eigene Forschungsarbeit. Vielleicht auch einige Erfahrungen, die [Sie] hier schon in verschiedenen Projekten gemacht haben, die ich dann auch selber berücksichtigen kann. Genau – und einfach auch dieser kollegiale Austausch untereinander. Ich hab gemerkt, dass es hier sehr kollegial zugeht, dass man gut auf – ja auf Augenhöhe miteinander kommunizieren kann, auch wenn man ganz unterschiedliche fachliche Hintergründe hat und es trotzdem gut schafft, auf einen Nenner zu kommen.

Das Gespräch mit Johannes im Detail

Wie bist Du zu uns, zur Alternsforschung gestoßen?

Studium
Interessen
Recherche
Kontaktaufnahme

Es ist so, dass ich mich in meinem Studium der Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke jetzt immer mehr mit dem Thema Technik im Gesundheitswesen, Technik im Alter befasst habe, und dann ein Forschungsinstitut im Ausland gesucht habe, das sich mit den Themen befasst, um dort mal vorbeizuschauen und eigene Eindrücke zu gewinnen, mich auszutauschen. Da bin ich dann auf das Projekt AYUDO gestoßen vom IARA, habe dann Kontakt aufgenommen mit Daniela Ströckl und dann einfach nachgefragt, ob es möglich ist, hier mal vorbeizuschauen, mir das Institut anzuschauen, Einblick in die verschiedenen Projekte zu bekommen. Und ja, so bin ich dann hierhin gekommen.

Kannst Du kurz über Dich erzählen, woher Du kommst, was Du studierst, arbeitest?

Gesundheits- & Krankenpfleger
MA Pflegewissenschaft
Projekt AIDA
Technische Assistenzsysteme

Ich komme aus Gelsenkirchen, das liegt im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen in Deutschland. Ich habe eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger gemacht, danach meinen Bachelor in Pflegewissenschaft und studiere jetzt gerade Pflegewissenschaft im Master in Witten/Herdecke und ich arbeite auch in einem Projekt mit, das Projekt AIDA in Bochum, wo es um sensorische Assistenzsysteme in der ambulanten Pflege geht. Und da geht es auch besonders um die Zielgruppe älterer, pflegebedürftiger Menschen und da bin ich studentischer Mitarbeiter und hab da entsprechend auch schon einige Einblicke in den Bereich Alternsforschung, in den Bereich Technik bekommen.

Planst Du diesen transdisziplinären Austausch weiterzuverfolgen, vielleicht auch in Deine Forschung einzubauen oder in das Projekt AIDA?

Herausforderungen
Überschneidungen Disziplinen
Transdisziplinäre Perspektiven

Ich stell es mir natürlich erstmal sehr schwierig vor, das wirklich umzusetzen, weil man – gerade in Projekten, dann vielleicht auch mit vielen unterschiedlichen Partnern zusammenarbeitet, die jetzt nicht wie hier am IARA in einem Institut wirklich zusammen sind, sondern von ganz verschiedenen Hochschulen, Instituten kommen. Ich würde gerne versuchen, das umzusetzen. Was mir jetzt auch geholfen hat, nochmal so ein bisschen vielleicht auch Verständnis für andere Disziplinen zu haben, weil man schnell in seinem eigenen Fach irgendwie gefangen ist und vielleicht auch gar nicht so über die eigene Grenzen hinausschaut, obwohl‘s doch sehr viele Überschneidungen gibt auch zwischen den Disziplinen und – in vielen Projekten viele fachlichen Ansichten einfach relevant sind. Deshalb würde ich schon versuchen, das umzusetzen, und – vielleicht auch schauen, dass man, wenn es möglich ist, Forschungsteams wirklich stärker transdisziplinär besetzt, und tatsächlich das dann nicht nur aus einer Perspektive zu betrachten.

Du hast Deine eigene, künftige Forschungsarbeit erwähnt, Verrätst Du uns schon, in welche Richtung das geht?

Technik – Gesundheitswesen
Technik – Pflege

Tatsächlich konkrete Ideen hab ich noch nicht, aber wie ich das am Anfang schon erwähnt habe, ist so dieser Bereich Technik im Gesundheitswesen, Technik in der Pflege für mich inzwischen ein spannender Bereich geworden, der auch, glaub ich, immer mehr im Kommen ist und immer relevanter wird, sodass ich mich so grob in diesem Bereich auch sehe in meiner zukünftigen Forschung, ohne jetzt wirklich konkret sagen zu können, um welche Technologien es geht, welche Zielgruppen, welche Settings – da bin ich noch sehr offen.

Wenn Du an Dein Interessensgebiet denkst, was war in diesen Tagen am IARA für Dich vielleicht ein Highlight?

Smart VitAALity
Transdisziplinarität
Sprache – Öffentlichkeit

Ein Highlight war das Projekt Smart VitAAlity, das auch einige Parallelen zu dem Projekt AIDA hat, in dem ich mitarbeite. Da zu sehen, wie das aufgezogen wird, vielleicht welche Probleme es auch gab, wo ich teilweise auch Parallelen zu unserem Projekt erkannt habe. Das war schon, ich sag mal so, eines der Themen, die mich jetzt auch für meine eigene Arbeit ein bisschen weitergebracht haben. Und – ansonsten könnte ich vielleicht keine konkreten Projekte benennen, aber es waren trotzdem einige Themen, die vielleicht mit meinem eigenen Themenfeld Technik nichts oder nicht viel zu tun hatten, wo trotzdem jedoch bestimmte Bereiche angesprochen wurden, die auch wiederum in meinem Projekt relevant sein können –  was wir schon sehr besprochen haben – die transdisziplinäre Zusammenarbeit, oder auch die Frage beispielsweise der Rekrutierung von Teilnehmenden, wenn es um ältere Menschen geht. Was für Altersbilder hat man? Wie kann man‘s zum Beispiel auch schaffen, unsere eher technisch-wissenschaftliche Sprache so zu übersetzen, dass auch Menschen, die dieses Verständnis nicht haben, trotzdem nachvollziehen können, worum es in unserer Arbeit eigentlich geht. Und das auch vor dem Hintergrund, die Erkenntnisse, die wir gewinnen, auch außerhalb der wissenschaftlichen Community, auch für die Öffentlichkeit nutzbar und verständlich zu machen.

Du möchtest in der Forschung bleiben. Siehst Du da in der Zukunft IARA als Partner und möchtest im Austausch bleiben oder lässt Du Dir das offen?

Zukunft 
Europaweite Projekte
Empfehlung Hospitation

Ich würd‘ mir das tatsächlich jetzt erstmal offen lassen. – Ich kann mir gut vorstellen, in Zukunft vielleicht mich nochmal hier mit dem IARA auszutauschen. – Vielleicht auch, was größere Projekte angeht – ich hab ja auch festgestellt, dass ihr in einigen sehr großen europaweiten Projekten beteiligt seid – und dass man da vielleicht auch mal in Zukunft zusammenarbeitet in solchen Projekten. Was ich auch auf jeden Fall machen werde, Euch als Hospitationspartner weiterzuempfehlen für andere Studierende, die vielleicht einen Platz zur Hospitation suchen, weil ich denke, dass das auch schon sehr bereichernd sein kann, für die eigene fachliche Weiterentwicklung.